Innensanierung unseres Fischerhauses

Ein Projekt im Rahmen des Europäischen Landwirtschaftsfonds für die Entwicklung des ländlichen Raums (ELER)

Voraussetzungen:

Das sogenannte Fischerhaus Altranft wird auf das Jahr 1720 datiert und ist damit das zweitälteste Gebäude des Dorfes Altranft sowie das „älteste erhaltene Beispiel eines traufseitig erschlossenen Fachwerkwohnhauses im Oderbruch“. Das Gebäude hat eine Fläche von 128 m2. Aufgrund der Sanierung der Außenhülle durch den Landkreis Märkisch-Oderland in der Zeit des Freilichtmuseums vermittelt das Gebäude mit seinen Nebengebäuden einen weitgehend intakten und gepflegten Eindruck. Der Museumsverein Altranft übernahm das Fischerhaus im Jahre 2016 vom Landkreis Märkisch-Oderland als Nutzer. Um die Räume auch in der Übergangssaison (Frühjahr und Herbst) für museumspädagogische Zwecke nutzen zu können, wurden eine Elektroheizung und eine einfache Innenbeleuchtung installiert. In das hinter dem Haus liegende Nebengebäude wurde eine Küche für Workshopangebote im Kochen eingebaut. Die Räume des Fischerhauses wurden zudem für einzelne Workshopangebote (Flachsen, Korbflechten, Malen, Theaterspielen) notdürftig ausgestattet und die Außenanlagen für die Bildungsangebote des Museums weiterentwickelt (Anlage von Kastenbeeten, neue Umzäunung zur Straße hin). Schließlich wurden einzelne Räume um Umfeld der schwarzen Küche des Hauses für den Besucherverkehr geöffnet, sodass das Fischerhaus eine Station im dörflichen Ausstellungsrundgang darstellt.

Die museale Bewirtschaftung der Räume stellt sich dennoch gegenwärtig als schwierig dar: Da keine Innensanierung erfolgte, hat das Gebäude innen den Charakter einer unabgeschlossenen Baustelle. Teilweise sanierten Fußböden stehen offene, notdürftig sanierte Wände und Decken gegenüber. Die Ausführung der Türen und Schlösser ist unvollständig. Ursprüngliche Wandflächen mit Markierungen der historischen Farbaufnahmen stoßen übergangslos auf neue Fachwerkabschnitte. Zudem sind Ausstellungsräume und Workshopräume nicht befriedigend voneinander getrennt. Deshalb wurde im Rahmen einer LEADER-Förderung ein Projekt zur Innensanierung des Fischerhauses beantragt. Das Projekt wurde 2024 bewilligt und wird derzeit realisiert.

Umfang der Maßnahme

Die Maßnahme wird in den Innenräumen des Fischerhauses Altranft durchgeführt. Ziel ist es, das historische Erscheinungsbild zu erhalten und die Raumstruktur universell nutzbar zu machen. Die Maßnahmen sollten daher so zurückhaltend wie möglich ausgeführt werden. Durch die Maßnahme gewinnt das Museum zusätzliche Räume für seine Bildungsangebote sowie verbesserte Ausstellungsmöglichkeiten. In den Innenräumen finden folgende Arbeiten statt:

  • Wände/Decken: Entfernen des hohlliegenden Gefachputzes / Alttapeten ablösen / Neu- bzw. Anputzen an Bestand / Reinigung und Verfestigen der gestrichenen Oberflächen bzw. Abwaschen von kreidenden Altanstrichen / Ausbessern der Lehm-Deckenputze / Spachteln der Flächen mit einem Kalkspachtel zur Egalisierung der Putzflächen / Anstrich der Putzflächen mit Kalkfarbe, weiß oder gem. restauratorischem Konzept / Anschleifen der Fachwerkhölzer, Entfernen von blätternden Altanstrichen / Ergänzen bzw. Ausbessern geschädigter Fachwerkhölzer mit Passstücken, Beimauern des Sockelbereichs / Beschichtung der Fachwerkhölzer mit mineralischer Farbe in Wandfarbton z.B. Keim Lignosil / Herstellen bzw. Belassen eines „Schaufensters“ zur Veranschaulichung der Farbschichten durch Abkleben und Versiegeln der Oberfläche / Innentüren gang- und schließbar machen, Beschichtung erneuern bzw. herstellen gemäß restauratorischen Konzept
  • Fußböden: Herausstemmen von Beton-Ofenfundamenten / Rückbau von Ziegelbelägen in Räumen mit Dielung / Ergänzung der Dielenbeläge, abschleifen und versiegeln
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