Regionale Handlungsspielräume im Gespräch II – Diskussionsveranstaltung
Donnerstag, 08.06. 2023, 16 – 18.30 Uhr
Land-Wirtschaft im Oderbruch
Das Oderbruch, einst als Gemüsegarten Berlins bezeichnet, ist eine besondere landwirtschaftliche Region. Seine Kolonisierung durch die preußische Krone zielte auf die Schaffung einer Agrarlandschaft. Die Böden sind meist fruchtbar, aber ihre Bewirtschaftung ist energieaufwändig und muss durch eine kontinuierliche Erhaltung des komplexen Wassersystems gesichert werden. Demnach müssen die Landwirte der Region auch spezifischen Herausforderungen gerecht werden, um zu überleben.
Die Landwirtschaft ist drei instabilen Systemen ausgesetzt: Der Umwelt, dem Markt und der Politik. Trotz einer hohen gesellschaftlichen Einflussnahme bleibt sie ein Handwerk, das mit Können, Geschick und Fleiß und vor allem mit einem Sinn für den konkreten Standort ausgeübt werden muss. Die Landwirte stehen mit einem Bein in der globalen Dynamik der Getreidebörsen, der EU-Agrarreformen und des medialen Daueralarms, mit dem anderen Bein stehen sie im Stall, auf dem Acker und in der dörflichen Nachbarschaft. In der Agrardebatte wird meist übersehen, dass die Veränderungen im Bereich der Landwirtschaft gravierend sind. Technologie, Markt, Gesetze und nicht zuletzt die verfügbaren Arbeitskräfte geben den Takt vor und zwingen die Betriebe zu ständigen Anpassungen.
Vor diesem Hintergrund stellt sich die Frage, welche Formen der Kooperation es gibt, um die Zukunft der Landwirtschaft im Oderbruch gemeinsam zu sichern.
- Wie sind die Betriebe heute, in der Zeit globaler Getreide- und Fleischmärkte, miteinander vernetzt – in der Wertschöpfung, durch Stoffkreisläufe und Arbeitsteilung?
- Wo sind die regionalen Veredlungsstrukturen, wie lassen sie sich verbessern oder neu schaffen?
- Welche Erfahrungen gibt es mit der direkten Vermarktung?
- Wie kann die Landwirtschaft als Versorgung der eigenen Bevölkerung gestärkt werden?
- Welche Erfahrungen gibt es auf der Ebene der gemeinsamen politischen Auseinandersetzung über die Agrarpolitik?
Diese Fragen sollen in einer Diskussionsveranstaltung mit dem Landrat Gernot Schmidt vertieft werden. Die Veranstaltung ist öffentlich. Zu Beginn soll die Situation in Kurzvorträgen knapp umrissen werden.
Ablauf:
16:00 Begrüßung
16:05 vier Inputs zu vier Perspektiven auf das Themenfeld (je 10 min) durch
• Gregor Beyer, Amt für Landwirtschaft und Umwelt, Landkreis Märkisch-Oderland
• Ronald Buchholz, stellvertretender Vorsitzender des Kreisbauernverbandes Märkisch-Oderland,
• Andreas Schmidt-Frielinghaus, NOGA Neubarnim
16:45 Kommentar Landrat Gernot Schmidt
17:00 Diskussion
18:30 Ende der Veranstaltung
Moderation Dr. Kenneth Anders, Oderbruch Museum Altranft
Ort Oberes Foyer, Oderbruch Museum Altranft
Die Zahl der Plätze ist begrenzt.
Wir bitten daher um Anmeldung unter 0 33 44 – 33 39 11 oder info@oderbruchmuseum.de.