Das große Krabbeln

Das Museum eröffnet am 07.Mai eine neue Sonderausstellung mit 6000 Käfern aus dem Oderbruch.

Oderbruch Museum Altranft eröffnet am 07. Mai eine besondere Käferausstellung 

Nicht selten findet man den Oderbrücher Peter Herbert kniend in einer Wiese, um interessante kleine Tiere unter die Lupe zu nehmen. Der Hobby-Entomologe beschäftigt sich schon seit Jahrzehnten mit Käfern im Oderbruch und hat hier als erster einige seltene Exemplare nachgewiesen. „Niemand wollte mir glauben, dass die eigentlich in Süddeutschland heimische und sehr seltene Biberlaus auch hier zu finden ist. Erst als ich viele lebende Exemplare nachweisen konnte, war die Fachwelt überzeugt.“ erzählt der leidenschaftliche Sammler und Sammlungsbetreuer des Oderbruchmuseums über einen seiner Funde. 

Kleine Objekte, große Objektive

Das Museum widmet der 6.000 Exemplare umfassenden Sammlung nun eine Sonderausstellung. Gemeinsam mit dem Oderberger Fotografen Enrico Schefter entstand eine Schau aus sorgfältig präparierten Tieren, beeindruckenden Makro-Aufnahmen und einer auch für Wissenschaftler interessanten Artenliste nebst reich bebildertem Begleitheft. „Das war eine der schwierigsten Aufgaben bisher,“ seufzt Foto-Profi Schefter. „Einige Exemplare sind nur ein bis zwei Millimeter groß und natürlich höchst empfindlich. Aber wir haben nachgezählt und bei allen waren auch nach dem Fotografieren noch sechs Beine dran.“ Die Sammlung ist inzwischen öffentliches Eigentum, sie gehört dem Senckenberg Deutsches Entomologisches Institut Müncheberg und wurde im Rahmen des Jahresthemas „Natur“ an das Oderbruchmuseum ausgeliehen. 

Mit einem Programmtag zum aktuellen Jahresthema „Natur“ wird die Ausstellung am 07. Mai eröffnet und von weiteren Aktionen begleitet. Der Geiger Ludwig Faust wird durch den Tag und das Altranfter Schloss geleiten und zu den einzelnen Programmpunkten rufen. Um 13 Uhr geben Peter Herbert und Enrico Schefter in einem Salongespräch Einblick in ihre Arbeit an der erwähnten Ausstellung und in die Besonderheiten der Natur im Oderbruch. 

Dioramen-Ausstellung zum Thema „Natur“

Eine weitere Ausstellung wird im Obergeschoss eröffnet, Kinder und Jugendliche aus den Schulen des Oderbruchs haben Dioramen zum Thema „Natur“ eingereicht, die in gewitzten Arrangements ihre Perspektive auf die Landschaft als Naturraum zeigen. Um 16 Uhr werden ausgewählte Arbeiten von einer Jury prämiert. Gerade für jüngere Naturschützer wird es in der Offenen Werkstatt spannend. Handwerks-Profi Jacob Breitenfeld baut mit Interessierten Insektenhotels während Künstlerin Bettina Männel Käfer und Spinnen porträtiert oder sich gleich gänzlich neue Tiere für unsere Fauna ausdenkt.

Wie immer sind die Programmtage des Museums auch Zeiten für Begegnung, Gespräch, Kaffee und Kuchen. Der Eintritt an diesem Tag ist frei, es wird um eine Spende gebeten. Wer dennoch eine Eintrittskarte kauft, kann damit die ganze Saison über ins Museum kommen. 

Übrigens: Das Theaterstück des Museums „Die Kümmerer“, das vom Kampf um die Zukunft unserer Dörfer erzählt, geht auf Tour. Ende April wird es in Sachsen zu sehen sein, am Wochenende darauf in Eberswalde: 

Samstag, 7. Mai, 20 Uhr: Johanniskirche Eberswalde

Sonntag, 8. Mai, 18 Uhr: Bonhoeffer-Haus im Brandenburgischen Viertel Eberswalde