Kulturerbe-Orte News

  • Galerie: Kleinkunstreise per Rad
    Foto: Alex Schirmer

    Mit dem Rad von Wriezen an die Oder. Eine Reise in Bildern.

    Huh! Also ein bisschen gezittert haben wir schon. Vor Vorfreude aber auch vor Anspannung. Denn solch eine Radtour hatten wir noch nicht organisiert. Und so drehten sich die Nachrichten, die sich unser Team in der Woche vorher hauptsächlich um das Thema Wetter und wie viele Radler und Radlerinnen wir erwarten. Spoiler-Alarm: Wir hatten an diesem Samstag im August jedes Glück der Welt: Das Wetter war fantastisch (23 Grad, leicht bewölkter Himmel, kein Regen und kaum Wind) und so war es auch das Publikum. An Quantität (ca. 50 Radelnde) und Qualität (haben alle gut durchgehalten) war nun rein gar nichts auszusetzen. Aber das sind wir ja gewöhnt 😏.
    An allen Stationen, die wir ansteuerten gab es fantastische Kleinkunst von dem Festival der leisen Gesten zu sehen. So gab es zum Start am Wriezener Brunnen gleich Live-Musik und am ersten Stopp in Altwustrow Clownerie von Paprika Royal sowie einen Vortrag zur bewegten Geschichte der rebellischen Dorfkirche. Nur kurze Zeit später standen wir erneut in einer Kirche (eeeetwas größer dieses mal). In Neulietzegöricke gab es neben einer Besichtigung des Sakralbaus auch Kaffee und Kuchen und sogar etwas zum Lernen. Julian Bellini erklärte uns eindrucksvoll und amüsant das Jagdverhalten des Reihers sowie den traurigen Abschied von den Vogelkindern, wenn Papa Reiher wieder stundenlang im Schilf stehen muss. Toll! Die nächste Etappe erreichte unsere Equipe (im Oderbruch OHNE Bergfahrertrikot) nach nur kurzer Zeit auf dem Oderdeich (merke: Gegenwind kann im Oderbruch NUR aus zwei Richtungen kommen: von vorne und von hinten – und das meist gleichzeitig). An der Europabrücke angekommen wurden unsere Radelnden dann Zeuge wie dieses Symbol der Nachbarschaft in den erlauchten Kreis der Kulturerbe-Orte aufgenommen wurde. Dafür waren auch die Offiziellen da. Sie seien an anderer Stelle aufgezählt. Den Höhepunkt des Tages besorgte dann Georg Traber mit einer ganz aussergewöhnlichen Nummer, die damit endete, dass er fast nackig von der Aussichtsplattform der Brücke flüchtete. Sollte sie das neugierig machen empfehlen wir einen Blick auf die Ankündigung unter der Galerie.
    Bei einem (diese Werbung wurde NICHT bezahlt) ausserordentlich gutem Kaffee ließen wir den Tag ausklingen und der Fotograf dieser Bilder und Autor dieser Zeilen legte sich ins Eisbad.

    Das Festival der leisen Gesten sollte man gesehen haben. Mindestens 1x!

    Next Chance:

    GUTEN-MORGEN-EBERSWALDE DCCCXL
    SONNABEND, 12. AUGUST 2023, 10:30 UHR
    BEIM BARNIMER BRAUHAUS IN HOHENFINOW, DIREKT AM BAHNHOF NIEDERFINOW
    Das „Festival der leisen Gesten“! U.a. mit Julian Bellini, The Cat’s Back, Ursula Suchanek und Georg Traber (Geschichten, Installationen, Spiel und Musik)
    https://eblofari.com/
    Eintritt frei
    -in Kooperation mit dem Barnimer Brauhaus
    www.barnimer-brauhaus.de

  • DENKMALJUGEND – Kienitzer Jugendliche treffen Kienitzer Panzer
    Schuh an Panzerkette

    Eine Ausstellung des Kienitzer Ortsverein Heimat und Landschaft e.V.

    Die Jugendlichen in der Gemeinde Kienitz sind mit dem T34 Panzer der Roten Armee aufgewachsen. Er steht als Denkmal und Teil des Kulturerbes des Oderbruchs mitten im Dorf.
    Den Kienitzer Ortsverein Heimat und Landschaft e.V. interessierte, wie unter den aktuellen Bedingungen dieser Panzer und seine Symbolkraft bewertet wird. So entstand im Rahmen des Jahresthemas „Jugend im Oderbruch“ ein Ausstellungsprojekt, dass die Perspektiven der Kienitzer Jugendlichen auf dieses Denkmal in den Mittelpunkt rückt. Drei Fragen wurden ihnen gestellt: „Was hältst du vom Panzer/Panzerdenkmal und wofür steht das für dich? Ist dieses Denkmal noch zeitgemäß? Du hast drei Wünsche frei – welche sind das?“ Dazu wurden die Jugendlichen um ein Selfie gebeten, das ihre persönliche Haltung zum T34 ausdrückt.
    Die vielfältigen Antworten – von: „Der Panzer er gehört für mich zu Kienitz und erinnert an die Befreiung von Nazideutschland durch die Alliierten“ bis „Ein Denkmal, das in sich ein Symbol des Friedens trägt, fände ich passender“ – und die individuellen Fotos bilden die Grundlage der Ausstellung, die ab dem 19. August 2023 zwei Monate lang am T34-Panzerdenkmal in Kienitz zu sehen ist.

    Die meisten Jugendlichen aus Kienitz und Kienitz Nord haben sich beteiligt. Manche haben nur eine Fotografie beigesteuert, andere nur ihre Antwort auf die Fragen. Die anonymisiert präsentierten Ergebnisse spiegeln die Vielfalt der Haltungen, Gedanken und Meinungen in unserer Gesellschaft, schreiben die Ausstellungmacher. Wer in diesen Spiegel schauen möchte, ist herzlich zur Eröffnung der Ausstellung DENKMALJUGEND am 19. August 2023 um 11.00 Uhr am Kulturerbe-Ort Denkmalensemble Weltkriege Kienitz eingeladen.

    Der Kienitzer Ortsverein Heimat und Landschaft e.V. dankt allen Jugendlichen, die sich am Ausstellungsprojekt beteiligt haben.

  • Ein Salomonischer Tempel im Oderbruch?
    Das Molkenhaus Bärwinkel, Carl Friedrich Schinkels erste große Arbeit. Alle Fotos: © Michael Anker

    Reise durch die Kulturerbe-Orte – Episode 20

    In der früheren „Episode 18“ über Neuhardenberg wurde es bereits mit einem Satz erwähnt, nun besuchen wir Carl Friedrich Schinkels vermutliches „Erstlingswerk“. Etwa drei Kilometer vom Schloss Neuhardenberg entfernt, steht das Molkenhaus. Im Quilitzschen Vorwerk Bärwinkel wurde es 1802/03 in Form einer Basilika aus Raseneisenstein errichtet. Die denkwürdige Architektur vereinte verschiedenen Funktionen: Einerseits gibt es ein massives Gewölbe, welches als fensterloser Kühlraum, der Käselagerung diente, andererseits wurde der obere Saal im Mittelschiff wohl auch als „Tempel“ eines Geheimbundes genutzt. „Rittmeisters von Prittwitz, Eigentümer des benachbarten Quilitz (später Neuhardenberg), wollte wohl den Templerorden wiedererstehen lassen und hatte als Bauherr das Programm ändern lassen. Daher kommt es einerseits zu einer christlichen Basilika und auf der anderen Seite zu seiner Auffassung des salomonischen Tempels nach dem Hamburger Modell“, sagt der Molkenhaus-Eigentümer und Schinkel-Kenner Frank Augustin. Auch das Baumaterial des Molkenhauses ist ungewöhnlich. Es wurde mit dem, im Oderbruch verfügbaren, Sediment Raseneisenstein gebaut. In Verbindung mit Luft oxidiert das Eisen und verleiht dem Stein sowie dem Gebäude seine rotbraune Farbe.  

    Mit den Reformen und der Weiterentwicklung der Landwirtschaft (Episode 7), wurden größere Gebäude gebraucht. Von Prittwitz ließ aus diesem Grund durch Schinkels Lehrer David Gilly in Bärwinkel ein Vorwerk zur Produktion von Butter und Käse entwerfen. Die Anlage erfolgte nicht in der jahrhundertelang gültigen Siedlungsform am Anger oder an der Straße durch die Errichtung von drei- oder vierseitig umbauten Höfen, sondern isoliert in einer landschaftsgärtnerischen Kunstform als „Ornamented Farm“. Sie verbindet landwirtschaftlich genutzte Bereiche eines Anwesens ästhetisch mit nur dekorativ genutzten Gartenbereichen zu einer Einheit. Neben einem Stall für 110 Kühe wurde auch eine große Scheune errichtet. Beide Gebäude sind etwa 80 Meter lang. Erst danach wurde das Molkenhaus gebaut, das gebraucht wurde, um die Milch zu Butter und Magerkäse verarbeiten zu können. Das Haus beherbergte im Erdgeschoss auch die Wohnung des Verwalters. Das Molkenhaus gehört zum Typus des „folly“ im Landschaftsgarten. Er konnte mit, in der Regel verkleinerten, Kopien von Pyramiden, Tempelruinen, Pantheons, Venus-Tempeln und anderen Erinnerungen an die Antike ausgestattet werden, so auch mit einer Rekonstruktion des Salomonischen Tempels. Und es gab eine weitere Funktion für das Gebäude: „Von Prittwitz, war wohl ein sehr Konservativer, der in Opposition zum König stand. Er hatte mit seinen Gutsnachbarn von Alvensleben, von der Marwitz und anderen Adligen vor, den Templerorden wieder entstehen zu lassen. Sie wollten einen gegenreformerischen Geheimbund gründen und sie wollten nichts wissen von der Beendigung der Leibeigenschaft der Bauern. Preußenkönig Friedrich Wilhelm III. hatte auf seinen Staatsdomänen bereits die Leibeigenschaft aufgehoben. Der König war also fortschrittlicher als der altständische Adel hier. Die Bauern haben mit Unterstützung des Pfarrers ihre Frondienste boykottiert und zwangen von Prittwitz zur Aufgabe“, so Frank Augustin.

    Architekt Frank Augustin ist „halber“ Eigentümer des Molkenhauses. Zur Bodenreform 1948 wurde das Grundstück geteilt, sodass die Grundstücksgrenze nun mitten durch das Haus verlief und es teilte. Sonntags führt er Gäste durch seinen Teil des architektonischen Kleinods. Gemeinsam mit den Förderverein Bärwinkel e.V. kümmert sich Frank Augustin um den Erhalt und die Rekonstruktion des ehemaligen Verwalter- und Molkenhauses, dem ersten architektonischen Hauptwerk des damals erst zwanzigjährigen Schinkel. Seit 1990 seien viele bestandssichernde Maßnahmen durchgeführt worden. Als Frank Augustin das Gebäude erstmals besichtigte, wuchsen bereits Birken aus dem Dach. Zu DDR-Zeiten hätte sich keiner darum gekümmert. Es stand nur der salomonische Tempel, die Front, unter Denkmalschutz. Alles andere war geputzt und wurde daher wahrscheinlich nicht richtig erkannt. Die Verantwortlichen des Denkmalschutzes in der DDR hätten sich nur um Neuhardenberg gekümmert, so der Schinkel-Kenner. Im Zuge der Sicherungen seien die Verlängerung von Mittel- und südlichem Seitenschiff, sowie die Aufstockung desselben abgetragen worden. Dadurch sei der Schinkel-Bau wieder erkennbar und lesbar. 

    „Das Molkenhaus in Bärwinkel ist – kunstgeschichtlich gesprochen – der erste neoromanische Bau auf dem europäischen Festland“, sagt Frank Augustin. „Die Inhalte dieser Architektenarbeit, wie der Rundbogenstil, der unverputzte Rohbau, die Gleichheit des Innen und Außen in der Gliederung der Außenwände des östlichen Querbaus, die ingenieurtechnische und unkonventionelle Art der Dachwerkskonstruktion, die Rationalisierung des Dekors oder die Unterwerfung der Abmessungen durch artifizielle Proportionierung verweisen schon auf spätere baugeschichtlich bedeutendste Werke Schinkels. Schinkels Historismus enthält bereits in dieser Arbeit einen Kern von Sachlichkeit.“ So sei das Molkenhaus das erste und das Gebäude für die Bauakademie in Berlin das letzte der großen Werke des Architekten.

    Schinkels Molkenhaus auf Bärwinkel, 15320 Neuhardenberg OT Bärwinkel
    http://www.foerderverein-baerwinkel.de
    Geöffnet: April bis Oktober, sonntags 11:00 bis 15:00 Uhr, Telefon: 0171 4121206.

    Weitere Informationen zu den Kulturerbe-Orten finden Sie unter: www.oderbruchmuseum.de/kulturerbe-orte
    Bisher erschiene Episoden können Sie unter folgendem Link lesen: 
    https://blog.oderbruchmuseum.de/category/reise-durch-die-kulturerbe-orte

  • Kulturerbe-oderbruch.de ist die neue Adresse im Netz

    Das Kulturerbe Netzwerk im Oderbruch präsentiert sich mit neuer Website.

    Eine schlichte Karte des Oderbruchs präsentiert sich dem Besucher der neuen Internetseite kulturerbe-oderbruch.de. Über 40 kleine Markierungen zeigen die zahlreichen Kulturerbe-Orte der Region und nach einem Klick bekommt man viele Informationen, Filme, Tipps und Routen, um das Oderbruch und seine Gemeinden zu erforschen. „Im Zuge der Verleihung des Kulturerbe-Siegels der Europäischen Union kam immer wieder die Frage auf, was man nun damit macht“, erklärt Kulturerbe-Koordinator Tobias Hartmann die Genese der webplattform. „Um den Kulturerbe-Institutionen nun aber kein Projekt vorzuschlagen, bei dem sie mitmachen sollen, haben wir erst einmal aufwendig erforscht, was die einzelnen Orte eigentlich benötigen.“ Nach einer umfangreichen Befragung der zumeist ehrenamtlich Tätigen stand der Wunsch nach einer gemeinsamen Präsentation im Internet an oberster Stelle. Gemeinsam mit der berliner „agenturfürkrankemedien“ wurde eine Website entwickelt, in der die bisherigen digitalen Inhalte neben touristischen Angeboten präsentiert werden können. „Während der Bewerbung um das Siegel sind in vielen Projekten bereits Inhalte wie Filme, Texte & Bilder entstanden, die nun gesammelt gezeigt werden und noch mehr Lust auf das Oderbruch machen sollen“, so Hartmann. Gleichermaßen sollen sich Besucher und Besucherinnen von außerhalb der Region und auch Menschen aus dem Oderbruch auf der Seite inspirieren lassen, die Kulturerbe-Orte zu besuchen. Zudem soll die Seite als eine Art Archiv fungieren, in der die Orte ihre digitalen Schätze präsentieren können. So sind auch Ausstellungsstücke, die für das Museums-Portal museum-digital.de digitalisiert wurden, hier zu finden. Daneben Postkarten, Ortsansichten, historische Fotos, Zitate von Bewohnern und noch viel mehr.

    Schon jetzt über 90 Veranstaltungs-Highlights gelistet

    „Besonders der Wunsch nach einem gemeinsamen Veranstaltungskalender wurde in der Befragung deutlich. Bereits zum Start der Website haben wir so schon über 90 Events wie Konzerte, Tauschmärkte, Feste und viel mehr sammeln können. Tendenz steigend.“ Neben den Terminen dürften sich Gäste und Bewohner des Oderbruchs auch über kulinarische und kulturelle Tipps in der Nähe der Kulturerbe-Orte sowie über die vorgeschlagenen Wander-und Fahrrad-Touren freuen. „Auch hier wächst das Angebot fast täglich. Uns als Kulturerbe-Akteure macht es großen Spaß, Routen durch das Bruch vorzuschlagen und die Region unseren Gästen zu zeigen. Wenn Wriezen das offizielle „Tor zum Oderbruch“ ist, ist www.kulturerbe-oderbruch.de das digitale Tor“, so Tobias Hartmann.

    Nur der Anfang

    Weitere Vorhaben rund um das Kulturerbe-Netzwerk sind ebenfalls in der Planung. So sorgen sich immer noch viele museale Einrichtungen um ihren Bestand in den Archiven und Depots. Besonders Schriftstücke sollen in den nächsten Jahren digital erfasst werden, um so der Nachwelt erhalten zu bleiben. „Hier wollen wir Hilfe anbieten. Einen ersten Workshop zum digitalen Angebot des Museumsverbands Brandenburg hat es bereits gegeben.“ Zudem will das Kulturerbe-Netzwerk in Brüssel auf die Landschaft aufmerksam machen. „Ende des Monats wird die Ausstellung „Menschen machen Landschaft“ in der brandenburgischen Landesvertretung eröffnet. Hier werden wir politische Akteure treffen und das ein oder andere Anliegen für das Netzwerk vorbringen.“

  • Das Oderbruch in Brüssel

    Eine Delegation aus dem Oderbruch eröffnete eine Ausstellung in der europäischen Hauptstadt


    Die Vergabe des Europäischen Kulturerbe-Siegels sorgte im vergangenen Jahr nicht nur im Oderbruch für Freudentänze. So sollte dieser außergewöhnliche Erfolg – immerhin wurde das Oderbruch als erste Gesamt-Region überhaupt zum Kulturerbe erklärt – auch in der Vertretung Brandenburgs in Brüssel sichtbar gemacht werden. Die Kuratorin Kerstin Baudis entwickelte in Zusammenarbeit mit dem Oderbruchmuseum eine Ausstellung in den Räumlichkeiten der Vertretung, welche das umfangreiche Kulturerbe-Netzwerk und seine bisher 40 einzelnen Orte vorstellt. Die Delegation der Kommunalen Arbeitsgemeinschaft aus Michael Böttcher, Frank Schütz, Tobias Hartmann, Dieter Arndt, Michael Hirschbein, Norbert Kaul und Dr. Kenneth Anders reisten bereits einen Tag früher an, um die Vernissage vorzubereiten. „Mit der Ausstellung „Menschen machen Landschaft“ konnte die KAG Kulturerbe Oderbruch und das Oderbruchmuseum an die im letzten Jahr anlässlich der Preisverleihung geknüpften Kontakte anschließen und einen neuen Akzent auf der europäischen Bühne setzen“ schreibt Kenneth Anders, Programmleiter des Oderbruchmuseums aus dem fernen Brüssel. „Wir freuen uns über die Gastfreundschaft der brandenburgischen Landesvertretung und ihr Engagement, zahlreiche Partner in der europäischen Arbeitsebene zu diesem Ereignis willkommen zu heißen. Wir hoffen auf weitere internationale Begegnungen und danken allen Partnern für ihre Unterstützung!“

    Zur Eröffnung der Ausstellung übergab Michael Böttcher die Flagge der Region an Europaministerin Katrin Lange und den Leiter der Landesvertretung Dr. Marcus Wenig. Mit der Vernissage wurden neue Kontakte für das Oderbruch geknüpft und alte Kontakte wieder aufgefrischt. „Häufig wirft man bei uns den Diplomaten und Politikern in Brüssel vor, das Oderbruch nicht zu sehen oder wahrzunehmen,“ resümiert Frank Schütz, KAG-Mitglied und Bürgermeister von Golzow. „Diesen Vorwurf kann es jetzt nicht mehr geben. Mit dem Siegel und dieser fantastischen Ausstellung kommt man nun auch in den Schaltzentralen der europäischen Union nicht mehr an uns vorbei.“

    Die Künstlerin Kerstin Baudis, welche auch schon Arbeiten im Museum in Altranft verwirklicht hat, gestaltete die Ausstellung als lebhafte Dokumentation einer sich entwickelnden Landschaft und ihrer Bewohner und Bewohnerinnen. So wurden auf einer Darstellung Persönlichkeiten des Oderbruchs durch Bindfäden auf einer Karte verknüpft und Porträts von Oderbrüchern zeigen die Menschen einer Region heute. Sicherlich die Inspiration für einen wichtigen Satz von Landrat Gernot Schmidt in seiner Eröffnungsrede: „Wer ein Land kennenlernen will, muss in die Gesichter der Menschen im ländlichen Raum sehen.“