Das Oderbruchmuseum Altranft startet am 02. April mit einem Programmtag in die neue Saison. Das aktuelle Jahresthema erweist sich bereits jetzt als Füllhorn
Natur – was ist das? Alles, was uns umgibt? Alles, was nicht Kultur ist?
Das Licht der Sterne, das Grün der Pflanzen, der Gesang der Vögel, das Wasser, die Luft, der Boden: all das ist Natur. In unserem Jahresthema soll es vor allem um die Natur des Oderbruchs gehen, sofern sie für uns Menschen eine Bedeutung hat: im Naturschutz, im täglichen Leben, als Gegenstand der Hobbyfotografie, der Gestaltung und der Neugier. Wir wollen erfahren, welche Arten im Oderbruch zu finden sind, wo die zentralen Probleme in der Entwicklung unseres Naturhaushaltes liegen und wer sich für eine gesunde und reiche Naturausstattung im Oderbruch engagiert. Derzeit laufen die Interviews mit Menschen in der Region, die zu diesen Dingen etwas zu berichten haben. An den Programmtagen des Museums (jeder erste Sonnabend des Monats) sowie in vielen Partnerprojekten unserer Kulturerbe-Orte sollen immer neue Facetten des Themas Natur sichtbar werden. Sie reichen von ganz lokalen Besonderheiten wie dem geologischen Lehrpfad in Altranft oder der großen Eiche in Friedrichsaue bis zu den Käfern, Vögeln und Säugetieren in der ganzen Landschaft.
Dass eine vielfältige Natur unser Handeln braucht, soll ganz am Anfang der Saison stehen: Den ersten Programmtag am 2. April beginnen wir um 11 Uhr mit der Anlage eines Blühstreifens, gemeinsam mit Dr. Susanne Altvater, Evelyn Faust und Gisela Ziehm von der NABU-Regionalgruppe Oberbarnim. Gemeinsam haben wir uns auf diese Aktion vorbereitet und hoffen auf ausreichend Regen für die Saat. Eine zweite Fläche wird im Verlauf des Monats mit den Kindern des Altranfter Kindergartens in mehreren kleinen Workshops auf dem Land am Fischerhaus angelegt und von ihnen betreut.
Zudem eröffnen wir die Ausstellung „Ganze Menschen – Naturschutzpersönlichkeiten im Oderbruch“ in der Kurt Kretschmann aus Bad Freienwalde, Hans Ohnesorge aus Altranft und Alfred Böhme aus Letschin als herausragende Menschen mit Sinn für die gewürdigt werden. Gemeinsam mit Kindern, Enkeln und Weggefährten wurden verschiedene Objekte ausgewählt und in einer Raumcollage zusammengeführt. Das dazu geplante Salongespräch wird um 12 Uhr stattfinden.
Gleich gegenüber präsentiert das Museum ca. 90 Bilder von Naturfotografen aus der Region, welche sich an einem entsprechenden Aufruf beteiligt hatten. Es gibt Details, Panoramas, heitere und verhaltene Ansichten. Die Beteiligung am Aufruf des Museums war außerordentlich gut und ermuntert uns, auch in Zukunft zur Beteiligung an den Jahresthemen einzuladen.
Außerdem geht die dreijährige Intervention von Christiane Wartenberg im Speisesaal mit „Der Speisesaal in Blumenpracht“ in ihre abschließende Phase. Die Ortwiger Künstlerin präsentiert die Loose-Art-Bücher, die in den letzten Jahren in Auseinandersetzung mit der Geschichte des Altranfter Schlosses entstanden sind und schließt mit Blumensträußen an die Gewohnheit von Else Eschenbach an, das Herrenhaus mit Blumen freundlich und einladend zu machen.
Im Gewölbekeller des Museums präsentiert das Museum eine faszinierende Möglichkeit, das Oderbruch mit den Heimatstuben und Dorfmuseen der Region kennenzulernen: „100 Objekte Oderbruch“ führt diese Welt des Sammelns in Bildern und Hologrammen vor. Diese Ausstellung wurde im Rahmen eines Projekts zur Digitalisierung von Kulturerbe-Objekten entwickelt.
Nicht zuletzt wurde auch die Ausstellung zur Ortsgeschichte Altranfts vollkommen neugestaltet. Die zehn Kapitel der Dorfgeschichte vom Fischerdorf bis zum Ortsteil Bad Freienwaldes lassen sich in künstlerischen Inszenierungen, Berichten der Altranfter, Textmappen und Museumsobjekten erleben.
Jung und Alt sind von 12 bis 16 Uhr zu einem besonderen Werkstattangebot eingeladen: so sind interessierte Fotografen und Fotografinnen angehalten, die das Schloss umgebende Natur und Landschaft mit unseren Leihkameras festzuhalten. Profi-Fotograf Stefan List gibt hier wertvolle Tipps und zeigt besondere Perspektiven zwischen Makro und Panorama auf. Derweil erforscht Künstlerin Bettina Männel mit Stift und Pinsel das Drinnen und Draußen. Mit Papier und Blumen wird gedruckt, Insekten werden gezeichnet und Landschaften gemalt.
Der Eintritt am Samstag, dem 2. April ist für alle frei. Wer möchte, kann etwas spenden.