Der Schlosspark als Denkmal – in Zukunft

Ein Spaziergang mit Dr. Peter Fiebig zur denkmalpflegerischen Zielstellung des Schlossparks Altranft

Der Schlosspark Altranft ist ein bedeutendes brandenburgisches Gartendenkmal. In der Mitte des 19. Jahrhunderts wurde er im Zuge der Neugestaltung des ganzen Areals um das Hackesche Herrenhaus als Landschaftspark gestaltet. Nach dem Zweiten Weltkrieg war der Schlosspark auch Schulgelände und Festplatz des Kulturhauses. Im Verlaufe der Jahrzehnte hat sich der Park verändert. Ehemalige Wege und Sichtachsen sind verschwunden, manche Bäume sind verloren gegangen, andere Gehölze hinzugekommen. Dadurch hat der Park auch an landschaftsgestalterischer Qualität verloren. Der einstige Weinberg ist eingewachsen und einige Teilflächen lernt man heute nur noch beim Rasenmähen kennen. Dennoch macht es den Altranfter Park aus, dass man immer noch sehr gut erkennen kann, wie er vor über 150 Jahren konzipiert wurde. Das ist vor allem der kontinuierlichen Pflege über die Jahrzehnte zu verdanken.

Hausmeister-Team im Schlosspark

Für eine strategische Bewirtschaftung, in der nachgepflanzt und strukturorientiert gepflegt wird, braucht man eine planerische Grundlage. Auch muss die Nutzung des Parks für die Belange des Museums definiert werden, etwa die Orte, an denen man im Außenbereich Objekte präsentieren kann (z.B „Putin in Altranft“). Und schließlich soll die Parkentwicklung auch hinsichtlich der Erlebbarkeit und Lesbarkeit des Raums wieder eine Richtung bekommen. Deshalb hat der Landkreis Märkisch-Oderland eine denkmalpflegerische Zielsetzung für den Schlosspark Altranft in Auftrag erarbeiten lassen. Diese Arbeit hat Dr. Peter Fibich vom Büro „Freiraumkonzepte“ geleistet, das im Bereich der Gartendenkmalpflege ausgewiesene Kompetenzen vereint. Auf der Basis einer historischen Recherche, die die einstigen Intentionen bei der Schaffung dieses
Landschaftsparks nachvollzieht, einer Analyse des derzeitigen Standes (vor allem bei den Gehölzen) und im Hinblick auf die gegenwärtigen Nutzungsanforderungen hat das Büro einen Zielplan erarbeitet, der in den folgenden Jahren Richtschnur für die tägliche Pflege und die gezielte Entwicklung sein wird. Dabei wurden sowohl das Brandenburgische Landesamt für Denkmalpflege als auch die Untere Denkmalschutzbehörde sowie die Kollegen des Museums einbezogen, die täglich mit der Parkpflege beschäftigt sind.

Teilnehmerinnen der Gruppenwerkstatt „Zeichnen“

Die Umsetzung eines solchen Pakets ist keine leichte Aufgabe. Derzeit arbeiten wir mit Partner in Kunersdorf, Trebnitz, Neuhardenberg und Bad Freienwalde an der Idee einer Landesgartenschau, die die Landschaftsparks und Schlossgärten in Mittelpunkt rückt. Zum Erntedankfest am 3. Oktober um 15 Uhr begrüßen wir Dr. Peter Fibich noch einmal bei uns in Altranft. Bei einem gemeinsamen Spaziergang durch den Park wird er die wichtigsten Eigenschaften des Parks erläutern und zeigen, was hier einmal (wieder) entstehen könnte.