Der Mann der kleinen Hefte

Foto Renate Melz

Der Altranfter Ortschronist Karl Heinz Schwoch ist gestorben. 

Geschichten sammeln über Altranft und die Menschen in diesem Ort war eine Leidenschaft von Karl-Heinz Schwoch. Er hat die Geschicke des Dorfes über viele Jahrzehnte begleitet und Vieles in einfachen Worten und Bildern festgehalten. Wie viele kleine Beiträge er zur Ortsgeschichte verfasst und veröffentlicht hat, kann ich nicht genau sagen. Auf der Internetseite altranft.eu sind einige nachzulesen. Andere hat er in Heftform gebracht und drucken lassen. Manche Ausgaben der rot-weißen A5 Hefte sind auch im Oderbruchmuseum erhältlich.
Ob Kindergarten, Sport, seltsame Ereignisse, örtliche Betriebe oder Persönlichkeiten des Dorfes: Karl-Heinz Schwoch hat vieles für Wert befunden, aufgeschrieben zu werden. Viele seiner Texte sind mit Bildern aus seiner Sammlung versehen, die er mit einer einfachen Kamera entweder selbst aufnahm oder sich von Dritten erbat.
Er hat sein Wissen gern geteilt. Nicht nur als Mitautor der Altranfter Dorfchronik, die er, wo immer es ging, angeboten und vorgestellt hat, oft gemeinsam mit Christoph Nickel. Ich erinnere mich an das eine oder andere Gespräch über Altranft an seinem Stand. Auch mit dem Oderbruchmuseum teilte er sein Wissen, erzählte über die Milchbänke im Dorf, das frühere Leben im Fischerhaus und anderes.
Wir sind im dankbar, dass er sein Wissen über Altranft festgehalten hat. Wer weiß, welche Geschichten über Altranft nun nicht mehr erzählt werden können. Karl-Heinz Schwoch wird dem Dorf fehlen.

Lars Fischer

Die Milchbank
Foto Petra Gellert

Wir werden ihn vermissen

Karl Heinz Schwoch war Mitglied der ersten Stunde (1.1.1997) in der Volkssolidarität. Seit 2010 lebten die November-Veranstaltungen von Geschichten aus den eigenen Reihen, und die Moderation hatte seitdem Karl Heinz inne. Seine Geschichten begannen mit der Ergänzung der Dorfchronik, eigenen Geschichten bis hin zu seiner eigenen Lebensgeschichte.
Die Jahreschronikhefte entstanden in der Corona-Zeit. Sein nächstes Heft wollte er im Januar herausbringen, um in den Jahresrhythmus zu kommen.
Er konnte zwar besser erzählen als lesen, aber es war immer interessant und amüsant.
Neben der Volkssolidarität war er natürlich im ATV und im Brandschutzverein und immer überall dabei. Mit seinem E-Mobil war er immer unterwegs, um zu schauen, wo gebaut wird, wo geerntet wird, wo sonst etwas los ist.
Wir werden ihn vermissen.

Petra Gellert