Hörenswertes über Weiden und Körbe

Stefanie Silbermann

Ergebnisse eines Partnerprojektes zum Thema Natur im Oderbruch

Für den Kulturerbe-Ort Korbmachermuseum Buschdorf haben Anne Göhring und Olaf Selg vom LAND-LAB in den letzten Monaten einige sehr interessante Hörstücke über die Weide als Baum, Weidenholz als Rohstoff und das Korbflechten als Handwerk produziert. Vier Personen kommen zu Wort.

Thoralf Schiwietz vom Landschaftspflegeverband Mittlere Oder e.V. stellt die Weide – von der es mehrere Arten gibt – als wichtigen Teil der Natur und der Landschaft des Oderbruchs vor. Es ist von den Silberweiden im Deichvorland ebenso die Rede wie von schönen Kopfweidenalleen im Polder und von den Insekten wie dem Eremit, einem seltenen Käfer, der auch auf alte Weiden als Lebensraum angewiesen ist.

Stefanie Silbermann hat im Oderbruch begonnen, über die Zukunft des Rohstoffes Weide zu forschen und setzt dies seit einigen Jahren über die Forschungsplattform BAU KUNST ERFINDEN an der Universität Kassel fort. Sie gibt Einblicke in die erstaunlichen technologischen Zukunftsmöglichkeiten von Weidenholz. Wenn sie mehr wissen wollen, zum Beispiel über fast endlose Weidenholzfäden und geflochtenes Holz, dann sie hier hineinhören.

Mit Korbmachermeister Roland Oppelt aus Waldsieversdorf wurde nicht allgemein über die Weidenrouten, Techniken und die Werkzeuge gesprochen, die der Handwerker für seine Arbeit einsetzt. Im Mittelpunkt standen immer auch Objekte aus der Sammlung des Korbmachermuseums: Truhen, Schwingen, Rückentrag, Fischreusen und andere mehr.

Nicht zuletzt erinnert Gudrun Pehle, die Ansprechpartnerin für das Korbmuseum und die Backscheune, an die Museumsgründerin Thea Müller und sie erzählt, wie die Salix Americana wohl nach Deutschland kam und wo diese Weidenart in Buschdorf noch zu sehen ist.

Thoralf Schiwietz und Olaf Selg
Interview im Korbmuseum
Roland Oppelt und Anne Göhring

Die 15, wenige Minuten langen Stücke entstanden im Rahmen eines Partnerprojektes des Netzwerkes Kulturerbe-Orderbruch zum Jahresthema Natur, für das sich die Arbeitsinitiative Letschin und LAND-LAB zusammengetan hatten. Das Korbmachermuseum in der Alten Schule in Buschdorf, beherbergt eine reichhaltige Sammlung von Objekten, die ihre Entstehung zum großen Teil dem „Brotbaum des Oderbruchs“, der Weide, verdanken. Mit dem frühen Tod der Gründerin und langjährigen Leiterin des Museums, der Korbmacherin Thea Müller, ist leider ein Erfahrungsschatz mit viel Wissen um die Herstellung und Bedeutung vieler Ausstellungsstücke verloren gegangen. Ziel des Audioguide-Projektes war es, diese Informationslücken so gut wie möglich ein Stück weit zu füllen und den Besuchern des Museums ein kurzweiliges Informationsangebot zu bieten. Und das ist den Beteiligten gelungen: Hineinhören lohnt sich!

Lars Fischer

Fotos: LAND-LAB