Von Höhen und Tiefen.

Die Kümmerer

Ein Gruß zum Jahresende

2020 ist fast vorbei. Wir haben das Jahr mit gemischten Gefühlen erlebt.
Auf der einen Seite genossen wir den großen Besucherzustrom und die vielen begeisterten Reaktionen im Gespräch und im Gästebuch. Dass die fünfjährige Transformationsarbeit Früchte trägt und geschätzt wird, war ein anhaltendes, wunderschönes Erlebnis. Viele Menschen, die das Museum besucht hatten, schrieben ins Gästebuch und sandten uns Emails oder Briefe, um uns Feedback oder Anregungen zu geben. Zuletzt erhielten wir den Hinweis auf einen Essay von Samer Schaat, der sich beinahe wie das Resümee eines Museumsbesuchs liest. Vielen Dank dafür – und falls auch Sie den Text lesen wollen, finden Sie ihn hier: http://samerschaat.net/2020/09/27/oderbruch/
Andererseits fuhren wir im Jahr der Pandemie ständig mit angezogener Handbremse – und Anfang November wurde die Fahrt schließlich ganz gestoppt. Das war nicht nur bedauerlich, es hatte auch Auswirkungen auf die wichtigen kulturpolitischen Gespräche über die Zukunft des Museums, die nicht auf allen Ebenen so geführt werden konnten wie es nötig gewesen wäre.

Die letzten Programmtage und viele Begegnungen in den letzten Wochen wegen der Schließung des Museums sind ausgefallen. Wir möchten uns deshalb aus diesem Jahr von Ihnen mit ein paar kurzen Informationen und Einblicken verabschieden.

Zukunft des Museums:

Der Kreistag Märkisch-Oderland hat im Herbst im Rahmen seiner Haushaltsplanung die finanziellen Voraussetzungen für die Weiterführung des Oderbruchmuseums in den nächsten vier Jahren geschaffen. Ein entsprechender Vertrag wurde mit dem Museumsverein bereits abgeschlossen.

Jahresthema 2021:

Für die Gestaltung eines neuen Jahresthemas und -programms haben wir einen Antrag an das brandenburgische Kulturministerium gerichtet. Verfolgen wollen wir das Thema „Eigensinn“. Wir suchen das Gespräch mit Menschen im Oderbruch darüber, ob es ihnen wichtig ist, ihr Leben selbst zu gestalten – und welche Erfahrungen sie dabei machen.

Kulturerbe Oderbruch:

Mit der Gründung der Kommunalen Arbeitsgemeinschaft Kulturerbe Oderbruch und der Einreihung unseres Antrags auf das Europäische Kulturerbe-Siegel haben wir 2020 sehr erfolgreiche Schritte in diesem Projekt gemacht. Dessen Zukunft hängt maßgeblich von der Bildung eines Kulturmittelfonds ab, über die derzeit in verschiedenen Kommunen entschieden wird. Ausgang offen!

Landschaftliche Bildung:

Leider konnten wir in diesem Jahr viel weniger Projekte und Angebote durchführen, als geplant, aber alles, was den Einschränkungen nicht zum Opfer fiel, ist sehr gut aufgegangen. Zum Abschluss des fünfjährigen Neuaufbaus unserer Bildungsaktivitäten haben wir eine attraktive und umfangreiche Publikation erstellt, die im Januar erscheinen wird. Die Zukunft unserer ambitionierten Bildungsinitiative hängt allerdings derzeit von der Entscheidung über die vielen Drittmittelanträge ab, die wir gestellt haben. Zwei Anträge waren erfolgreich, einer ist gescheitert, die Entscheidungen über zwei weitere stehen noch aus.

Aufgeschoben:

Das dritte Fest für engagierte Menschen im Oderbruch, das von der Künstlerin Antje Schiffers ausgerichtet werden sollte, die 2020 unser künstlerisches Hauptprojekt gestaltete, musste ausfallen. Wir werden es im neuen Jahr zusammen mit der Premiere unseres Werkstatbuches MENSCHEN nachholen.

Aufgeschoben:

Das Theaterstück „Die Kümmerer“ sollte nicht nur unser Jahresthema abschließen, es war auch als ein performativer Höhepunkt der fünfjährigen Transformation des Museums gedacht. Leider musste die Premiere abgesagt werden und auch die folgenden Veranstaltungen in Golzow und Ortwig durften nicht stattfinden. Nach einer wunderbaren Generalprobe hoffen wir auf einen neuen Anlauf im nächsten Jahr. Als Vorgeschmack zeigen wir ihnen einen Trailer – wenn Sie Lust haben, das Stück im kommenden Jahr unter hoffentlich einfacheren Bedingungen bei sich zu zeigen, melden sie sich gerne!

Wir wünschen Allen Glück und Zuversicht für das kommende Jahr!