Eine Frau baut eine Kirche

Künstlerin Mathilde Scholz lehnt an der Tür der Altranfter Kirche
Künstlerin Mathilde Scholz

Das Oderbruchmuseum Altranft startet am Samstag, dem 6. April um 11.00 Uhr mit einem theologischen Gespräch und zwei neuen Ausstellungen ins Jahresthema KIRCHE.

Im Gelben Salon spricht der Kulturwissenschaftler und Programmleiter Dr. Kenneth Anders ab 11.00 Uhr mit dem Pfarrer im Ruhestand Erhard Wurst und dem Physiker Dr. Martin Jenssen über „Gott, Glauben und Geist“ als theologische Herausforderung. Drei Worte, ein großer Bogen und existenzielle Fragen: Wer diesen Gesprächsfaden mit aufnehmen oder einfach nur zuhören möchte, ist herzlich willkommen.

Nach dem Mittag, um 13.00 Uhr wird es lokal. 1751/52, in nur zwei Jahren, ließ die Gutsherrin Caroline Marianne von Marschall in Gedenken an ihren verstorbenen Gatten Samuel von Marschall auf den Fundamenten der baufällig gewordenen Fachwerkkirche inmitten des Dorfes Altranft einen neuen Kirchenbau errichten. Im Speisesaal des Schlosses Altranft präsentieren wir die Inszenierung „Eine Frau baut eine Kirche“ zur Geschichte der Patronatskirche. Alte Baupläne, 12 Fotografien und ein Künstlerbuch, alles arrangiert um den alten, zerschossenen Kirchenknopf, der 2004 abgenommen wurde, geben Einblicke in die wechselvolle Baugeschichte der Dorfkirche.

Im Resonanzraum, gleich neben dem Speisesaal zeigen wir rund 80 Zeichnungen von Kindern aus der Johanniter Grundschule in Wriezen und Fotos, die uns zum Jahresthema KIRCHE eingesandt wurden. Fragen wie zum Bespiel „Woran glaubst Du?“ auf dem neugestalteten Beschreibtisch laden die Besucher ein, ihre Gedanken zu den Themen Glaube, Liebe und Hoffnung zu notieren.

Einen ganz irdischen Abschluss findet der Programmtag um 15.00 Uhr auf dem Berg-Schmidt-Hof. Dort stellen wir im Beisein des Sammlers Manuel Rößler die faszinierende Installation „Ein Zauber von Arbeit“ von Antje Scholz aus einer Vielzahl schmiedeeiserner Handwerksgeräte vor. Das Geheimnis des einen oder anderen, heute nicht mehr gebräuchlichen Werkzeugs werden wir im Gespräch mit dem Sammler lüften. Zu sehen und zu hören ist außerdem eine elektronisch-experimentelle Klangperformance des Wilhelmsauer Musikers „Automath“, die einen ganz eigenen Zugang zu Eisen und Arbeit findet. Zur Ausstellung erscheint ein Begleitheft, das im Museumshop zu erwerben ist.

Musiker Automath

Den ganzen Programmtag über lädt Peggy Neumann in die offene Museumswerkstatt ein. Im Mittelpunkt steht das Drucken von Strukturen und vielleicht gelingt gar das Drucken einer Kirche.

Der Eintritt ist (wie an allen Programmtagen) frei.

Text: Kenneth Anders / Fotos: Alex Schirmer